Die Kalligraphie ist schon etwas Feines.

 

Die Kalligraphie ist die Kunst des schönen Schreibens. Seit der Entstehung der Schrift hat sie entscheidend zur Verständigung der Menschen untereinander beigetragen und dementsprechend in der Kulturgeschichte eine große Rolle gespielt. Bei dem Begriff Kalligraphie wird meist an die chinesische und japanische Kultur gedacht. Leider aber nicht an die Bedeutung der Kalligraphie des Abendlandes, deren Tradition ich fortsetzen möchte. Ihre Blütezeit war im Mittelalter, als die Überlieferung der Bibel große Nachfrage bei den gebildeten Ständen fand. Die Handschriften des Mittelalters gelten noch heute als Zeugnisse einer hohen Kultur. Mit der Verbreitung des Buchdrucks verlor jedoch die Kunst, Texte von Hand zu schreiben, ihren Stellenwert. Im 19. und 20. Jahrhundert erfuhr die Schönschrift eine Wiederbelebung und fand den Zugang zu breiteren Bevölkerungsschichten.

 

Erst hat die Schreibmaschine dem Handschriftlichen den Rang abgelaufen und nun hat der Computer sie fast verdrängt. In nahezu jedem Haushalt gibt es einen PC, weil er als Wunderwerk gilt, das komprimiert Wissensspeicher und Schreibmaschine und noch vieles Mehr miteinander vereint. Und vor allem viel Arbeit abnimmt. Doch ein Computer kann beim typischen Benutzer zum Verlust von geistigen und motorischen Fähigkeiten führen. Im Gegensatz dazu fördert die Kalligraphie Feinmotorik, Konzentration, Denkvermögen und Kreativität. Ohnehin ist es schon eine Herausforderung, aus einer vorher leeren Seite Gestaltungsmöglichkeiten zu entwickeln. Die Kalligraphie sorgt für Entspannung und Ruhe. Sie schafft nicht nur innere Ausgeglichenheit, sondern ist auch für das richtige Augenmaß wichtig. Ebenso schärft die Kalligraphie den Blick für das Ästhetische und überhaupt für das Wesentliche, indem kurze Inhalte ansprechend auf Papier gebracht werden. Dem Betrachter bringt sie auch noch viel Freude und Erinnerungen. Die Kalligraphie hat also Allround-Qualitäten, die ich nicht mehr missen will.  

 

 

 

Jetzt habe ich es endlich geschafft, meinen Arbeitsplatz aufzuräumen und auf einen sonnigen Sonntagnachmittag gewartet, um ein paar Bilder von meiner Schreibstube zu präsentieren. 

Wenn es das Wetter zulässt, setze ich mich auch gern mal in meinen Pavillon und schreibe dort an meinen kleinen Kunstwerken.